Sieg in Neuenburg – BOMO mit makellosem Saisonstart

Sa 01.10.2022 – Neuenburg.

 

Der EV BOMO bleibt in der Women’s League erneut ohne Gegentreffer und gewinnt auswärts in Neuenburg mit 5:0. Den Thunerinnen gelingt mit ihrem dritten Sieg in Folge der beste Saisonstart seit fünf Jahren. Marie-Pierre Pélissou, Cindy Joray und Ophélie Ryser erzielen je einen Treffer gegen ihren Ex-Club vom Neuenburgersee. Zeit zum Feiern bleibt kaum. Schon am Sonntag-Abend folgt das nächste Auswärtsspiel in Lugano.

1:0 für BOMO - Marie-Pierre Pélissou versorgt die Scheibe im Neuenburger Tor (Bild: Esther Minder)

Draussen zeigte sich der Neuenburgersee an diesem regnerischen Samstag-Abend von seiner stürmischen Seite. Drinnen in der Patinoire du Littoral war das Team von Coach Zwahlen bemüht, ebenfalls einen Sturm zu entfachen. Das gelang zunächst jedoch nur halbwegs. Zwar erarbeiteten sich die Thunerinnen rasch eine optische Überlegenheit, aber es resultierte daraus nichts Zählbares.

 

Starker Auftritt der Ex-Neuenburgerinnen im Thuner Dress

 

Unter besonderer Beobachtung standen an diesem Abend die drei auf diese Saison hin vom Gegner gekommenen BOMO-Spielerinnen. Zwei davon machten in der fünften Spielminute erstmals auf sich aufmerksam. Verteidigerin Marie-Pierre Pélissou lancierte mit einem magistralen Pass aus der eigenen Zone Ophélie Ryser. Diese scheiterte jedoch im 1 zu 1 gegen die Neuenburger Hüterin Nina Paiva. Kurz vor dem ersten Pausentee war es dann aber soweit: Die aufgerückte Pélissou verwertete ein Zuspiel von Estelle Duvin zu ihrem ersten Tor im BOMO-Dress.

 

Hartnäckige Neuenburger Gegenwehr

 

Wer jetzt gedacht hatte, dass sich der Thuner Knoten löst, sah sich getäuscht. Die Neuenburgerinnen hielten weiterhin dagegen. Bemerkenswert für ein Team, das sich mit 11 neuen Spielerinnen gegenüber der letzten Saison quasi neu erfunden hat. Trainer Gigon hat etliche junge Spielerinnen in seinen Kader eingebaut. Nicht weniger als fünf 15-jährige sowie zwei 16-Jährige standen gegen BOMO im Einsatz. Und die Academy wehrte sich tapfer. Besonders hervor stach die Torhüterin Paiva, die die zahlreichen Thuner Schüsse Mal für Mal und teils auf spektakuläre Art und Weise parierte. BOMO benötigte schliesslich ein Powerplay, um die Führung auszubauen. Mit Cindy Joray war es zum zweiten Mal an diesem Abend eine Ex-Neuenburgerin, die sich Mitte des zweiten Drittels in die Torschützenliste eintragen liess.

 

Jade Dübi mit Shutout

 

Im letzten Drittel schwanden die Kräfte der Einheimischen merklich. Sie konnten sich phasenweise kaum noch aus der Thuner Umklammerung lösen. In der 45. Spielminute schickte Thun’s Trainer Zwahlen bei angezeigter Strafe gegen Neuenburg eine sechste Spielerin aufs Eis, was prompt zum dritten BOMO-Tor führte. Angela Mason schloss eine schöne Kombination mit den Marty-Schwestern ab. Mit der beruhigenden Führung im Rücken versuchten sich die Berner Oberländerinnen in der Folge mit immer neuen Varianten vor Paiva’s Gehäuse zu kombinieren – und vergaben dabei beste Chancen zuhauf. Immerhin resultierten bis zum Schlusspfiff noch zwei weitere Tore. Mit Ophélie Ryser trug sich dabei auch noch die dritte vom Gegner gekommene Neo-Thunerin in die Scorerliste ein. Und für das Schlussresultat sorgte schliesslich Andrea Schranz 50 Sekunden vor der Sirene. Bemerkenswert am dritten BOMO-Sieg ist sicher auch, dass erneut kein Gegentreffer hingenommen werden musste. BOMO-Goalie Jade Dübi konnte sich über ihren Shutout freuen.

Neuchâtel Hockey Academy – EV BOMO Thun  0:5 (0:1; 0:1; 0:3). – Neuchâtel, Patinoire du Littoral 2, 55 Zuschauer. - Schiedsrichter: Julien Chapuis / Alexandre Meylan. – Tore: 19. Pélissou (Duvin) 0:1, 30. Joray (Ryser, Ausschluss Leuenberger) 0:2, 45. Mason (Marty J., Marty S., Strafe gegen Neuchâtel HA angezeigt) 0:3, 47. Ryser (Marty S., Marty J., Ausschluss Joray!) 4:0, 60. Schranz (Marty S., Ryser) 0:5 – Strafen: 5x2 Minuten gegen Neuchâtel HA, 5x2 Minuten gegen EV BOMO Thun – EV BOMO Thun: Dübi, Lehmann; Pélissou, Rossel; Marty J., Hunziker; Hänggi, Aymon; Bittel; Otamo, Duvin, Gerber; Mason, Marty S., Kunz; Joray, Rensch, Ryser; Schranz.

BOMO deklassiert den Vize-Meister

So 02.10.2022 – Lugano.

 

Der bemerkenswerte Lauf des EV BOMO geht weiter. Auch das Liga-Schwergewicht aus Lugano hat dem Thuner Wirbel nichts entgegenzusetzen und geht im eigenen Stadion mit 0:7 unter. Die Oberländerinnen stehen in dieser Meisterschaft noch immer ohne Gegentor da. Nun liegt es am Schweizer Meister ZSC Lions die unheimliche BOMO-Serie zu beenden. Die beiden ungeschlagenen Co-Leader der Women’s League treffen sich am kommenden Samstag-Nachmittag in Zürich zum Spitzenkampf.

Unbezwungen - BOMO-Goalie Alexandra Lehmann im Gespräch mit Assistenzcoach Petra Melicherikova (Bild: Esther Minder)

Dominanter Thuner Start

 

Man durfte einigermassen gespannt sein, wie sich der EV BOMO am Sonntag-Abend in Lugano präsentieren würde. Mit dem Vizemeister aus der vergangenen Saison wartete ein echter Prüfstein auf die bisher siegreichen Thunerinnen. Im Unterschied zum Spiel in Neuenburg 24 Stunden zuvor gelang ihnen dieses Mal ein Start nach Mass. In den ersten 30 Sekunden hatten Duvin und Kunz bereits je einmal das Führungstor auf dem Stock, nachdem sie von Pélissou bzw. Mason herrlich freigespielt wurden. Und schon in der dritten Spielminute trug der Thuner Angriffswirbel erstmals Früchte. Maija Otamo wurde von Alena Rossel mit einem schönen Diagonalpass angespielt, brach auf der linken Angriffseite durch und bezwang Lugano-Hüterin Decristophoris mit einem platzierten Handgelenkschuss. Und noch ehe es in die erste Pause ging, hatten Ophélie Ryser und Estelle Duvin bereits zwei weitere Tore für die Thunerinnen erzielt.

 

Tessinerinnen in ungewohnter Rücklage

 

Dabei war den Tessinerinnen eigentlich anzumerken, dass sie sich bei ihren Fans für die Heimniederlage am Vorabend gegen die ZSC Lions rehabilitieren wollten. Allerdings fehlten in ihren Reihen die beiden neuen Ausländerinnen Abby Cook (CAN) und Taylor Leech (USA) sowie die erfahrenen Romy Eggimann und Céline Abgottspon. Besonders in der Defensive wirkten die Tessinerinnen anfällig und waren mit der Geschwindigkeit der BOMO-Angriffe oftmals überfordert. Es kam hinzu, dass in der 21. Minute auch noch die Leistungsträgerin Orlandini nach einem Rencontre mit Duvin verletzt vom Eis musste. BOMO’s Französin wurde dafür auf die Strafbank geschickt. Daraufhin orchestrierte die National-Verteidigerin Nicole Bullo (35) zunächst ein druckvolles Lugano-Powerplay. Dann aber fing Angela Mason einen Querpass an der blauen Linie ab und konnte von der Ex-BOMO-Stürmerin und Nationalspielerin Lena Lutz nur noch regelwidrig gestoppt werden. Kurz darauf sass auch noch Bullo für ein Beinstellen auf der Strafbank. BOMO nutzte zwar die kurze doppelte Überzahl nicht, aber Lugano konnte das 0:4 durch Tanja Hänggi bei noch einfacher Unterzahl dennoch nicht verhindern.

 

Fatale 30. Minute für Lugano

 

Und dann kam die 30. Spielminute, die für die Ladies aus dem Sottoceneri zur Höchststrafe geriet. Innert 40 Sekunden fielen nicht weniger als drei Tore für die Gäste aus dem Berner Oberland. Allesamt schön anzusehen und mit stupender Leichtigkeit herausgespielt. Zuerst düpierte Alena Rossel die aufrückende Lugano-Verteidigung mit einem schönen Pass in die Tiefe, worauf Estelle Duvin und Maija Otamo alleine vor Decristophoris auftauchten. Otamo verwertete Duvin’s Zuckerpässchen ohne Mühe zu ihrem zweiten Treffer an diesem Abend. Das anschliessende Anspiel am Mittelkreis gewann abermals Duvin und die Französin brach mit einem schnellen Antritt auf der rechten Seite durch, von wo sie die Lugano-Hüterin nur acht Sekunden nach Otamo’s Tor erneut bezwang. Doch damit nicht genug für die bedauernswerte Decristophoris: BOMO baute auch nach diesem Anspiel sofort wieder Druck auf und Angela Mason erzielte nur 32 Sekunden später das 7:0. Die Tessinerinnen wussten nicht wie ihnen geschah.

 

Der Rest des Spiels ist rasch erzählt. Die Oberländerinnen wirkten jetzt nicht mehr so zwingend und konzentriert und liessen einiges zu. Nicht zuletzt auch, weil man im Schlussdrittel noch vier eher unnötige Strafen kassierte. Doch Lugano erzielte trotz offenkundiger Bemühungen den Ehrentreffer nicht. So glänzte Alexandra Lehmann an ihrer alten Wirkungsstätte mit einem Shutout und verlängerte BOMO’s unheimliche Serie ohne Gegentreffer auf vier Spiele bzw. 240 Minuten.

Das Video zum Spiel (by Marga TV)

HC Ladies Lugano – EV BOMO Thun  0:7 (0:3; 0:4; 0:0). – Lugano, Cornèr Arena, 114 Zuschauer. - Schiedsrichter: Aris Biaggi / Manuel Torti. – Tore: 3. Otamo (Rossel, Pélissou) 0:1, 16. Ryser (Pélissou, Rossel) 0:2, 19. Duvin (Otamo, Gerber) 0:3, 24. Hänggi (Otamo, Ausschluss Bullo) 0:4, 30. (29:07) Otamo (Duvin, Rossel) 0:5, 30. (29:15) Duvin 0:6, 30. (29:47) Mason (Marty S., Hänggi) 0:7 – Strafen: 4x2 Minuten gegen HC Ladies Lugano, 5x2 Minuten gegen EV BOMO Thun – Best Player: Maija Otamo (EV BOMO Thun), Nicla Gianettoni (HC Ladies Lugano) – EV BOMO Thun: Lehmann, Dübi; Pélissou, Rossel; Marty J., Bittel; Aymon, Hänggi; Hunziker; Otamo, Duvin, Gerber; Mason, Marty S., Kunz; Joray, Schranz, Ryser.

«Häbet Spass u gäbet Gas !» – Die Botschaft von Roman Josi an BOMO’s Team und Staff

Fr 07.10.2022 – Bern.

Die Herzen der Schweizer Eishockey-Fans schlagen in diesen Tagen höher. Grund ist die Europa-Tournee der Nashville Predators mit Hockey-Superstar Roman Josi. An diesem Wochenende eröffnen die Predators die NHL-Saison in Prag mit zwei Spielen gegen die San José Sharks (mit Timo Meier). Anfang der Woche traten die Predators in der ausverkauften PostFinance Arena gegen den SCB zu einem Vorbereitungsspiel an, gewannen 4:3 und Roman Josi liess sich – zusammen mit seinem neuen Team-Mate Nino Niederreiter – ausgiebig feiern. Und der Weltstar liess es sich trotz dem Rummel um seine Person nicht nehmen, am Rande des Spiels dem Team und dem Staff des EV BOMO Thun eine gute Saison zu wünschen. Einen Trumpf für BOMO sieht Josi in Trainer Thomas Zwahlen, von dem er «in seiner Zeit in Bern extrem viel lernen konnte».


«Häbet Spass u gäbet Gas!» So lautet die Botschaft von Roman Josi an die Thunerinnen. Nicht zuletzt am kommenden Wochenende gilt es für BOMO die Worte des Superstars zu beherzigen, steht doch die Doppelrunde mit den beiden schweren Spielen gegen den Co-Leader ZSC Lions und den ersten Verfolger HC Thurgau Ladies an.

In Zürich einmal mehr den Kürzeren gezogen

Sa 08.10.2022 – Zürich.

 

Der Schweizer Meister ZSC Lions beendet sowohl die Zeit der Ungeschlagenheit des EV BOMO in der Saison 2022/23, als auch die erstaunliche Phase ohne ein einziges Gegentor. Die Löwinnen gewinnen diskussionslos mit 3:0. Für die Thunerinnen erweist sich ihre Ex-Kollegin Sandra Heim im Zürcher Tor als unüberwindbar. Bereits am Sonntag-Nachmittag besteht die Möglichkeit zur Reaktion im Grabengut gegen den Verfolger HC Thurgau Ladies.

Niederschmetternde Bilanz gegen den Meister

 

Die Bilanz des EV BOMO gegen den aktuellen Schweizer Meister ZSC Lions spricht eine deutliche Sprache. Seit BOMO’s Aufstieg in die oberste Spielklasse im Jahr 2006 wurden 74 Pflichtspiele gegen diesen Gegner ausgetragen. Der Favorit aus Zürich setzte sich ganze 68 mal durch. In den letzten 14 Saisons resultierten gegen den 8-fachen Champion nur gerade sechs Thuner Siege, davon drei im Penaltyschiessen. Und noch nie hat BOMO gegen die ZSC Lions mit mehr als einem Tor Unterschied gewonnen.

 

Zog man diese eindrücklichen Zahlen zu Rate, sprach vor dem Auswärtsspiel in Zürich wahrlich nicht viel für BOMO. Immerhin ist aber zu vermerken, dass es in den letzten vier Saisons stets gelang, die Zürcherinnen einmal zu schlagen. Zweimal auch auswärts. Ausserdem gelang dem EV BOMO Thun ein makelloser Start in die neue Saison mit vier Siegen und noch keinem einzigen Gegentor.

 

Fahriger Start

 

Irgendwie hatte man aber das Gefühl, dass die unvorteilhafte Statistik auf das Spiel der Thunerinnen drückte. Sie agierten im ersten Drittel längst nicht auf dem Niveau wie noch in den Spielen zuvor. Es fehlte an der Präzision, was die wachen Löwinnen auszunutzen wussten. Sie suchten gleich mehrfach gefährlich vor Jade Dübi den Abschluss. Gewiss half es nicht, dass BOMO im ersten Drittel nicht weniger als vier kleine Strafen kassierte, was dem Thuner Spielrhythmus klar abträglich war. Positiv war zur ersten Pause einzig, dass die Zürcherinnen ihre Powerplays vorderhand nicht in Tore ummünzen konnten.

 

Auch im Mittelabschnitt machten die Einheimischen den frischeren Eindruck. Es zeichnete sich ab, dass BOMO’s Phase ohne Gegentor zu einem Ende kommen würde. In der 24. Spielminute war es dann soweit: Nach exakt 263 Minuten und 18 Sekunden lag die Scheibe nach einem Schuss von Skylar Fontaine erstmals in dieser Saison im BOMO-Tor. Und die Lions nutzten ihre Chancen in der Folge resolut. Zwei weitere Treffer durch Eggli sowie durch Scheurer im Powerplay kamen bis zum zweiten Pausentee hinzu. Die durch die Absenzen der Stammkräfte Alena Rossel, Julia Marty und Simone Minder geschwächte BOMO-Defensive zeigte sich in dieser Phase anfällig.

 

Sandra Heim lässt BOMO verzweifeln

 

Im letzten Drittel stellte Coach Zwahlen auf zwei Linien um und forcierte so seine stärksten Offensivkräfte. Die Thuner Chancen häuften sich merklich, aber die Löwinnen und allen voran die überragende Ex-BOMO Hüterin Sandra Heim im Zürcher Tor wehrten sich nach Kräften gegen den Oberländer Sturmlauf. Angesichts der vergebenen Möglichkeiten bekam man gegen Ende des Spiels den Eindruck, dass BOMO an diesem Nachmittag noch lange weiterspielen könnte ohne je ein Tor zu erzielen.

 

Die Niederlage in Zürich zeigt, dass die Bäume für den EV BOMO Thun nicht in den Himmel wachsen. Die Thunerinnen tun gut daran, dieses erfolglose Spiel abzuhaken und die unvorteilhafte Bilanz gegen den Schweizer Meister künftig zu ignorieren. Der Fokus muss stattdessen auf das Heimspiel vom Sonntag-Nachmittag gegen den HC Thurgau Ladies gelegt werden. Und nur eine Woche später besteht im Grabengut ja bereits die Möglichkeit zur Revanche gegen die Löwinnen aus Zürich.

 

Das Video zum Spiel (by ZSC Lions)

ZSC Lions – EV BOMO Thun  3:0 (0:0; 3:0; 0:0). – Zürich, KEB Heuried, 122 Zuschauer. - Schiedsrichter: Michael Airò / Mario Romero. – Tore: 24. Fontaine (Leemann) 1:0, 31. Eggli (Leemann) 2:0, 38. Scheurer (Rüedi, Ausschluss Joray) 3:0 – Strafen: 5x2 Minuten gegen ZSC Lions, 6x2 Minuten gegen EV BOMO Thun – Best Player: Alizée Aymon (EV BOMO Thun), Sandra Heim (ZSC Lions) EV BOMO Thun: Dübi, Lehmann; Pélissou, Aymon; Hänggi, Bittel; Hunziker; Otamo, Duvin, Gerber; Mason, Marty S., Kunz; Joray, Rensch, Ryser, Schranz.

 

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BOMO kehrt gegen Verfolger Thurgau zum Siegen zurück

So 09.10.2022 – Thun.

 

Nur 21 Stunden nach dem Taucher in Zürich kehrt der EV BOMO im Grabengut zum Siegen zurück. Obwohl bei den Berner Oberländerinnen gleich fünf Stammspielerinnen fehlen, haben die Thurgau Ladies keine Chance. BOMO gewinnt 7:0. Sämtliche Tore gehen auf das Konto der starken Ausländerinnen. Die Bilanz nach sechs Spielen gegen alle Teams der Women’s League fällt positiv aus – und macht Lust auf mehr.

Vierfach-Torschützin Estelle Duvin (links) mit Passgeberin Maija Otamo und stolzen Eltern (Bild: wm)

Gewichtige Absenzen

 

Cindy Joray, Cassandra Rensch und Ophélie Ryser, die zusammen BOMO’s erfolgreiche dritte Linie bilden, sind während der Sommermonate und bis in den Herbst hinein leidenschaftliche Inline Hockey Spielerinnen. Mit dem Club Rossemaison aus dem Jura haben sie sich für den Playoff-Final der Schweizer Meisterschaft qualifiziert. Und ebenda standen sie am Sonntag-Nachmittag gegen die Bienne Seelanders im Entscheidungsspiel der Best of 3 Serie im Einsatz (Bienne gewann und wurde Schweizer Meister). Thomas Zwahlen konnte daher gegen den Verfolger Thurgau nicht auf die «Ligne Rossemaison» zurückgreifen. Zusammen mit den aus privaten Gründen abwesenden Verteidigerinnen Julia Marty und Simone Minder musste der BOMO-Coach in diesem wichtigen Spiel sogar auf fünf Stammkräfte verzichten.

 

BOMO im Zugzwang

 

Man durfte gespannt sein (und auch ein wenig angespannt), wie die dezimierten Thunerinnen den Rückschlag vom Vortag gegen den ZSC verdaut hatten. Immerhin war mit dem HC Thurgau Ladies eine Equipe im Grabengut zu Gast, die – gleich wie BOMO – in den ersten fünf Spielen der Saison nur in Zürich beim Leader verloren hat. Und das erst noch sehr knapp mit 2:1. Die Ostschweizerinnen starteten gegen BOMO denn auch selbstbewusst. Ihre Torchancen im ersten Drittel waren zwar nicht hochkarätig, aber auf der anderen Seite liessen sie gegen die nach verhaltenem Start stärkerer werdenden Thunerinnen vorerst nicht viel zu. In der 18. Minute liess Caroline Lambert, die französische Torhüterin der HCT Ladies, jedoch einen Schuss von Tanja Hänggi nach vorne abprallen. Stephanie Marty und Angela Mason waren zur Stelle und staubten mit Kurzpass zur BOMO-Führung ab.

 

Duvin und Otamo bärenstark

 

In der 23. Minute erhielt Thurgau’s Zoé Mächler zwei Minuten für Behinderung und zur Mitte des Spiels wurde Stefanie Wetli vom Schiedsrichterduo wegen einem Bandencheck sogar für fünf Minuten in die Kühlbox geschickt. Beide Powerplays nutzte BOMO durch Duvin und Otamo aus. Nach dem beruhigenden 3:0 Vorsprung setzten die beiden Zuzüge von TPS Turku dann zur Gala an. Vor den Augen ihrer angereisten Eltern schoss Estelle Duvin ihre Tore Nr. 2, 3 und 4 an diesem Nachmittag. Die hervorragend getimten Pässe kamen jeweils von Maija Otamo. Diese sorgte mit ihrem 7:0 in der 59. Minute für den Schlusspunkt. Sie verwertete ein schönes Zuspiel von – wen wundert’s – Estelle Duvin.

 

Gelungene erste Meisterschaftsphase

 

Bemerkenswert war, dass die BOMO-Frauen nicht müde zu werden schienen, obschon sie wegen dem angesprochenen Personalmangel praktisch durchgängig in jeder zweiten Shift auf’s Eis geschickt wurden. Bemerkenswert auch die Bilanz, nachdem man nun gegen alle Teams je einmal angetreten ist. Die Verantwortlichen und das Team dürfen zufrieden sein. BOMO belegt den zweiten Zwischenrang, hat von allen Women’s League Teams am meisten Tore geschossenen und gleichzeitig am wenigsten erhalten. Das Team wirkt gegenüber der letzten Saison ausgeglichener, schneller und selbstbewusster. Die Fans freut’s. Am kommenden Samstag, 15.10.2022, um 16:45 steht im Grabengut das nächste Highlight an: Das Rückspiel gegen den Leader ZSC Lions – mit einer Berner Oberländer Equipe, die hungrig auf Revanche ist.

 

Interview mit Alena Rossel

 

Das Video zum Spiel

EV BOMO Thun – HC Thurgau Ladies  7:0 (1:0; 3:0; 3:0). – Thun, Grabengut, 49 Zuschauer. - Schiedsrichter: Stephan Züllig / Robert Anthamatten. – Tore: 18. Mason (Hänggi, Marty S.) 1:0, 24. Duvin (Otamo, Marty S., Ausschluss Mächler) 2:0, 33. Otamo (Duvin, Pélissou, Ausschluss Wetli) 3:0, 40. Duvin (Schranz, Otamo) 4:0, 41. Duvin (Otamo) 5:0, 55. Duvin (Otamo) 6:0, 59. Otamo (Duvin) 7:0 – Strafen: 3x2 Minuten gegen EV BOMO Thun, 3x2 und 1x5 Minuten (Wetli) gegen HC Thurgau Ladies – Best Player: Caroline Lambert (HC Thurgau Ladies), Estelle Duvin (EV BOMO Thun) – EV BOMO Thun: Lehmann, Dübi; Rossel, Pélissou; Hänggi, Aymon; Bittel; Otamo, Duvin, Gerber; Mason, Marty S., Kunz.

 

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Gleich zwei Topspiele am Samstag-Abend im Grabengut

Fr 14.10.2022 – Thun.

 

Die Eishalle im Thuner Grabengut soll im Jahr 2024 dem vom Stimmvolk beschlossenen Neubau weichen. Bis zu diesem Zeitpunkt geniesst die altehrwürdige Sportstätte Kultstatus. Die Zuschauer müssen in der «Schwäbis-Valascia» auf etliche Annehmlichkeiten verzichten, jedoch keinesfalls auf echte Emotionen und auf Amateur-Eishockey, das höheren Ansprüchen genügt. Mit den beiden Spitzenpartien EV BOMO Thun gegen ZSC Lions und EHC Thun gegen EHC Dübendorf wird dies morgen Samstag erneut unter Beweis gestellt.

Emotionen im Thuner Grabengut: BOMO-Spielerinnen bejubeln einen Treffer gegen den HC Ambri-Piotta (Bild: Esther Minder).

Sportbegeisterte im Einzugsgebiet können morgen Samstag im Grabengut gleich zwei Spitzenspielen im Schweizer Amateur-Eishockey beiwohnen. Das Frauen-Team EV BOMO Thun spielt um 16:45 Uhr gegen den Serienmeister ZSC Lions um die Tabellenführung in der Swiss Women’s League. Und gleich im Anschluss um 20:00 Uhr spielt der zweitplatzierte EHC Thun in der MyHockey League gegen den EHC Dübendorf.

 

Zweimal Amateur-Eishockey vom Feinsten, zweimal Thun gegen Zürich («Dübi» ist Partnerclub der ZSC Lions), zweimal Valascia Feeling im Grabengut mit erfolgreichen einheimischen Equipen. Und das für ein konkurrenzlos tiefes Eintrittsgeld.

 

Auch dem Schweizer Fernsehen SRF ist die aktuelle Thuner Eishockey-Hausse nicht entgangen. Leutschenbach produziert am Samstag im Grabengut einen Sportpanorama-Beitrag über das Fraueneishockey mit dem EV BOMO Thun in einer Hauptrolle.

Zürcher Lehrstunde im Grabengut – BOMO verliert 1:7

Sa 15.10.2022 – Thun. 

 

Der EV BOMO hadert mit dem ZSC-Fluch. Während die Thunerinnen gegen andere Gegner bisher gut aussehen, präsentieren sie sich gegen den Schweizer Meister desolat. Gegenüber dem verlorenen Spiel vor einer Woche kann sich das Team von Thomas Zwahlen nicht steigern. Im Gegenteil: Im Grabengut resultiert ein Rückschritt. Vieles, was das Thuner Spiel in dieser Saison bisher ausmacht, geht am Samstag-Abend vergessen. Am Sonntag muss BOMO gegen das Schlusslicht Ambri-Piotta wieder zu sich selber finden. 

Beobachtet von der SRF-Kamera: BOMO-Coach Zwahlen ruft seine Spielerinnen zur Ordnung (Bild: Esther Minder)

 

Am Anfang nicht bereit

 

Eine Woche nach dem verlorenen Spiel in Zürich bot sich dem EV BOMO Thun am frühen Samstagabend die Gelegenheit zur Revanche gegen den bisher verlustpunktlosen Leader. Die Anwesenheit eines Kamerateams des Schweizer Fernsehens konnte die Berner Oberländerinnen allerdings nicht beflügeln. Im Gegenteil: Sie wirkten zu Beginn des Spiels gehemmt und fahrig. Die Spielerinnen des Champions hingegen waren hellwach und nutzten die Zuordnungsprobleme in der Thuner Abwehr sofort aus. Bereits nach fünf Spielminuten stand es 0:2 aus Sicht der Gastgeberinnen. Sinja Leemann und Chiara Eggli hatten getroffen. Die Art und Weise, wie die Löwinnen durch die BOMO-Reihen tanzten, veranlasste BOMO-Trainer Thomas Zwahlen nach dem zweiten Gegentreffer sein Time Out zu nehmen und seine Schützlinge zur Ordnung zu rufen. In der Folge fing sich das Thuner Ensemble tatsächlich, ohne jedoch den Zugriff auf das Spiel zu erlangen. Die ZSC Lions führten in Bezug auf das Stellungsspiel und die Passqualität die feinere Klinge und konnten sich zudem auf ihre erneut sehr sichere Torhüterin Sandra Heim verlassen.

 

Zürcher Gala im zweiten Drittel

 

Wer gehofft hatte, dass sich BOMO im zweiten Drittel steigern würde, sah sich getäuscht. Gegen Ende des Drittels musste man sogar ein Auseinanderbrechen der Oberländerinnen befürchten. Die Löwinnen konnten in der BOMO-Zone zeitweise schalten und walten, wie es ihnen beliebte. Ihre Spielfreude war deutlich zu spüren und wuchs mit jedem Treffer nur noch mehr. Nachdem erneut Leemann auf 0:3 erhöhte, doppelte die Amerikanerin Fontaine nach Doppelpass mit Eggli nach. Und kurz vor dem zweiten Pausentee zeigten sich die Einheimischen nicht mehr auf der Höhe ihrer Aufgabe. Nach teilweise haarsträubenden BOMO-Fehlern in der eigenen Zone machten die Zürcherinnen Scheurer und Peter das halbe Dutzend voll.

 

Ein Treffer gegen Sandra Heim als Lichtblick

 

Zu Beginn des letzten Abschnitts gelang aber doch noch der Thuner Ehrentreffer durch Otamo, die nach energischer Vorarbeit von Duvin nur noch einzuschieben brauchte. Mit dem ersten Tor gegen die ehemalige BOMO-Hüterin Heim nach 100 Minuten und 46 Sekunden war zumindest ein Teil des Zürcher Fluchs, der über BOMO zu lasten scheint, gebrochen. Nach dem Ehrentreffer sahen die Zuschauer im Grabengut ansatzweise wieder den EV BOMO, wie sie ihn aus den Spielen gegen die anderen Gegner kennen. Allerdings muss auch gesagt sein, dass die Zürcherinnen angesichts ihres komfortablen Vorsprungs einen Gang zurückschalteten. Was die ZSC Lions im Grabengut zeigten – vorab ihre souveräne Defensive und ihre lehrbuchmässige Angriffsauslösung – kam einer Eishockey-Lektion für die heute klar unterlegenen Thunerinnen gleich.

 

EV BOMO Thun – ZSC Lions  1:7 (0:2; 0:4; 1:1). – Thun, Grabengut, 55 Zuschauer. - Schiedsrichter: Mariko Dale / Jennifer Vicha. – Tore: 15. Leemann (Marti) 0:1, 18. Eggli (Marti) 0:2, 24. Leemann 0:3, 29. Fontaine (Eggli) 0:4, 39. Scheurer (Cipra) 0:5, 40. Peter (Leemann) 0:6, 41. Otamo (Duvin) 1:6, 55. Herzig (Rüedi) 1:7  – Strafen: 4x2 Minuten gegen EV BOMO Thun, 1x2 gegen ZSC Lions – Best Player: Sinja Leemann (ZSC Lions), Ophélie Ryser (EV BOMO Thun) – EV BOMO Thun: Dübi, Lehmann; Rossel, Pélissou; Hänggi, Aymon; Bittel; Otamo, Duvin, Schranz; Joray, Rensch, Ryser; Mason, Kunz, Gerber.

 

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BOMO rehabilitiert sich und gewinnt 5:0 beim Schlusslicht Ambri

So 16.10.2022 – Ambri.

 

Der EV BOMO Thun scheint die 1:7 Klatsche vom Samstag gegen die ZSC Lions einigermassen verarbeitet zu haben. Am Sonntag-Nachmittag gelingt in der Gottardo Arena ein klarer 5:0-Sieg gegen den Tabellenletzten HC Ambri-Piotta. Hinter den Thunerinnen liegen zwei Wochenenden mit je einer klaren Niederlage gegen die Rivalinnen aus Zürich, gefolgt von einem ebenso klaren Sieg gegen eines der übrigen Teams. Will die Thuner Equipe ganz oben mitmischen, muss sie einen weiteren Schritt machen.

Spielt mit wachsendem Selbstvertrauen - BOMO-Verteidigerin Alizée Aymon (Bild: Esther Minder)

Sechster Shutout in acht Spielen

 

Der EV BOMO Thun besann sich in der Leventina auf seine Stärken und liess nichts anbrennen. Die Thunerinnen gewannen zum sechsten Mal in bisher acht Spielen ohne vom Gegner ein Tor zu kassieren. Den Shutout konnten sich beide BOMO-Hüterinnen teilen. Jade Dübi, die am Tag zuvor gegen die ZSC Lions sechs Treffer hinnehmen musste (ohne, dass ihr etwas vorzuwerfen war), löste im letzten Drittel die bisher erst einmal bezwungene Alexandra Lehmann ab. Die Girls aus der Leventina spielten zwar munter mit und hatten durchaus einige hochkarätige Torchancen. Die beiden Goalies aus Thun liessen sich aber nicht überwinden. Auch dann nicht, als Ambri zur Spielmitte während zwei Minuten in doppelter Überzahl agieren konnte.

 

Auf der Seite der Thunerinnen war es Ophélie Ryser, die das Score in der 8. Minute eröffnete. Kurz vor der ersten Pause doppelte Estelle Duvin nach. Das 0:2 war bereits der 11. Treffer für die aktuelle Top-Scorerin der Women’s League. Sie reagierte am schnellsten auf einen von Ambri-Hüterin Biondi nach vorne abgewehrten Schuss von Stephanie Marty, die – wie auch ihre Schwester Julia – nach der Absenz vom Vortag ins Team zurückkehrte.

 

Kurz nach Wiederbeginn war es die mit stetig wachsendem Selbstvertrauen spielende 17-jährige Verteidigerin Alizée Aymon, die mit ihrem Shorthander die Tür zum BOMO-Sieg mehr als einen Spalt breit öffnete. Und in der Folge machte Maija Otamo mit ihren zwei Treffern in der 24. und 32. Minute schon im zweiten Drittel alles klar. Der verzögerte Schuss zum 0:5 nach einem Sololauf aus dem eigenen Drittel war eine bemerkenswerte Einzelleistung der prächtig aufgelegten Finnin.

 

Der nächste Schritt

 

Nach acht Meisterschaftsspielen mit sechs klaren Zu-Null-Siegen und zwei nicht minder klaren Niederlagen gegen den Leader ZSC Lions stellt sich die Frage, was BOMO noch fehlt, um ein Top-Team zu werden. Lösungsansätze lassen sich vielleicht im Umstand finden, dass die Thuner Defensive bisher ausser von den Löwinnen kaum gefordert wurde. Den anderen Teams konnte man über weite Strecken das eigene Spiel aufzwingen, sie unter Druck setzen und mit Abwehrarbeit beschäftigen. Ein wichtiges Element dieses Gameplans waren nicht zuletzt die nachrückenden Verteidigerinnen. Mit dieser Offensiv-Taktik war BOMO bisher gegen Ambri, Langenthal, Neuenburg, Thurgau und sogar Lugano sehr erfolgreich, nicht jedoch gegen den ZSC. Coach Zwahlen wird sich seine Gedanken machen, wie auf diesen frappanten Unterschied zu reagieren ist.

 

Das Video zum Spiel (by HCAP Girls)

 

HCAP Girls – EV BOMO Thun  0:5 (0:2; 0:3; 0:0). – Ambri, Gottardo Arena, 20 Zuschauer. - Schiedsrichter: Manuel Torti / Mattia Delgrosso. – Tore: 8. Ryser (Aymon, Joray) 0:1, 20. Duvin (Marti S.) 0:2, 21. Aymon (Marty S., Ausschluss Marty J.!) 0:3, 24. Otamo (Duvin) 0:4, 32. Otamo (Hänggi, Mason) 0:5. Strafen: 4x2 Minuten gegen HCAP Girls, 5x2 gegen EV BOMO Thun. – EV BOMO Thun: Lehmann, Dübi; Rossel, Pélissou; Marty J., Hunziker; Aymon, Hänggi; Otamo, Duvin, Marty S.; Joray, Rensch, Ryser; Kunz, Mason, Gerber; Schranz.

 

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Ungefährdeter Thuner 5:0-Heimsieg gegen Neuenburg

So 23.10.2022 – Thun.

 

Die Neuchâtel Hockey Academy hat am Sonntag-Nachmittag im Thuner Grabengut einen schweren Stand und unterliegt BOMO klar. Die Einheimischen spielen überzeugend und haben die Begegnung mehrheitlich im Griff. Der 5:0-Sieg ist auch in dieser Höhe verdient. Am kommenden Sonntag tritt BOMO erneut zu einem Heimspiel an. Dieses Mal in der Berner PostFinance Arena gegen den HC Ladies Lugano. Die Tessinerinnen unterstreichen ihre Aufwärtstendenz mit einem Overtime-Sieg in Zürich gegen den bisher verlustpunktlosen Leader.

Zwei Assists zum Sieg beigesteuert - die junge BOMO-Verteidigerin Alena Rossel (Bild: Esther Minder)

 

Neuenburgerinnen mit Aufwärtstrend

 

Man durfte gespannt sein, wie sich die Thunerinnen gegen Neuenburg schlagen würden. Immerhin hatte das junge Team von Trainer Gigon vor Wochenfrist dem Leader ZSC Lions heftigen Widerstand entgegengesetzt und nur sehr unglücklich verloren, mit einem Gegentreffer 17 Sekunden vor Schluss. Und am Vorabend hatten die Akademikerinnen ihre gute Form mit dem hohen 9:3 Heimsieg gegen Ambri unterstrichen. Im Thuner Grabengut waren sie allerdings von der ersten Spielminute an mit Defensivarbeit beschäftigt. Der EV BOMO setzte seine Gäste nämlich sofort unter Druck und konnte bereits nach einer Minute in Überzahl agieren. Allerdings blieb der Thuner Torerfolg zunächst aus, was der konsequenten Neuenburger Abwehrarbeit und der sehr sicher spielenden Torhüterin Paiva geschuldet war.

 

Geduldige Thunerinnen

 

Es zeichnete die Berner Oberländerinnen aus, dass sie trotz der vielen vergebenen Chancen ruhig blieben und ihre Angriffe konsequent weiterführten. In der 10. Minute – kurz nachdem Duvin einen Knaller ans Gehäuse setzte – wurde BOMO erstmals belohnt. Die auffällig spielende Verteidigerin Rossel konnte auf der rechten Seite im gegnerischen Drittel die Scheibe behaupten und bediente mit einem schönen Zuspiel Stefanie Marty. Diese fackelte nicht lange und versorgte das Spielgerät mit einem trockenen Schuss im Neuenburger Tor. Kurz darauf tauchten zwei Neuenburgerinnen allein vor Jade Dübi auf. Doch die BOMO-Torfrau vereitelte den Ausgleich mit einer spektakulären Parade.

 

Im zweiten Drittel wanderte Angela Mason für ein Beinstellen für zwei Minuten auf die Strafbank. Den Neuenburgerinnen gelang es allerdings nicht, sich in der Thuner Zone zu installieren, weil sie von BOMO’s aufsässigem Forechecking im Spielaufbau gestört wurden. Und dann spielte Alena Rossel den tödlichen langen Pass auf die hochstehende BOMO Topscorerin Estelle Duvin. Diese lief allein auf Torhüterin Paiva zu und schloss eiskalt ab. Der Shorthander zum 2:0 war perfekt.

 

Jade Dübi mit Shutout

 

Nach dem zweiten Pausentee startete Thomas Zwahlen’s Equipe vehement ins letzte Drittel. Schon bald musste Neuchâtel’s kanadische Verteidigerin Brianna Gaffney wegen Stockschlag auf der Strafbank Platz nehmen. Von dort aus sah sie ein überzeugendes BOMO-Powerplay, das die Marty-Zwillinge zur 3:0-Führung nutzten. Stephanie passte auf Julia und diese bezwang Paiva von der blauen Linie aus. Nun wirkten die Neuenburgerinnen angezählt. Sie liessen zu, dass Cindy Joray nach dem Wiederanspiel mit einem Energieanfall durch ihre Reihen tanzte und den vierten BOMO-Treffer markierte – bloss 14 Sekunden nach dem 3:0. Doch damit nicht genug. BOMO liess nicht locker und vergab zwei weitere Grosschancen ehe Maija Otamo mit einer sehenswerten Einzelleistung das 5:0 schoss. Nach diesen drei Gegentreffern innert weniger als zwei Minuten nahm Neuchâtels Trainer Gigon sein Timeout. Tatsächlich fing sich seine Equipe wieder auf. Ein Neuenburger Torerfolg blieb allerdings aus. Stattdessen feierte BOMO’s Jade Dübi einen weiteren Shutout und der EV BOMO Thun einen verdienten Sieg. Nachdem die ZSC Lions mit ihrer Overtime-Niederlage gegen Lugano die ersten zwei Punkte in dieser Saison abgegeben haben, beträgt BOMO’s Rückstand auf den Leader jetzt noch vier Punkte.

 

Interview mit Maureen Bittel

 

Bilder zu diesem Spiel

 

Das Video zum Spiel

 

EV BOMO Thun – Neuchâtel Hockey Academy  5:0 (1:0; 1:0; 3:0). – Thun, Grabengut, 53 Zuschauer. – Schiedsrichter: Timo Schäfer / Pascal Megert. – Tore: 10. Marty S. (Rossel) 1:0, 30. Duvin (Rossel, Ausschluss Mason!) 2:0, 42. (41:41) Marty J. (Marty S., Ausschluss Gaffney) 3:0, 42. (41:55) Joray 4:0, 44. Otamo 5:0. – Strafen: 4x2 Minuten gegen EV BOMO Thun, 5x2 gegen Neuchâtel Hockey Academy. – Best Player: Nina Paiva (Neuchâtel HA), Maija Otamo (EV BOMO Thun). – EV BOMO Thun: Dübi, Lehmann; Rossel, Pélissou; Marty J., Bittel; Hänggi, Aymon; Otamo, Duvin, Schranz; Mason, Marty S., Kunz; Joray, Rensch, Ryser.

 

Link auf Matchbericht SIHF

Historischer Sieg in der PostFinance-Arena – 3:2 gegen Lugano

So 30.10.2022 – Bern.

 

Der EV BOMO Thun spielt zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte ein Pflichtspiel in der Berner PostFinance-Arena und gewinnt gegen Verfolger Lugano mit 3:2. Den Grundstein für den Sieg legen die Thunerinnen mit drei Toren im zweiten Drittel. Die Zwahlen-Truppe ist die verdiente Siegerin dieser historischen Partie. Doch ihre Passivität im Schlussabschnitt hätte leicht ins Auge gehen können.

BOMO's Cindy Joray jubelt über ihren Powerplay-Treffer zum 2:0 (Bild: Esther Minder)

Historischer BOMO-Auftritt im Berner Eishockeytempel

 

Die PostFinance-Arena in Bern ist zwar längst nicht mehr der modernste Eishockey-Tempel der Schweiz, aber immer noch der Grösste. Der stolze SC Bern ist hier zuhause. 14 seiner insgesamt 16 Schweizermeister-Titel hat er in diesem Heimstadion errungen. Unzählige Hockey-Geschichten wurden hier schon geschrieben, meist mit positivem Ausgang für den SCB. Aber die 2:5 Niederlage der Berner gegen den EHC Kloten am Samstag-Abend zeigte auf, dass es für die Heimmannschaft mitunter auch schief gehen kann. Dies sollte dem EV BOMO Thun eine Warnung sein. Die Thunerinnen waren am Sonntag-Nachmittag das Heimteam in der PostFinance-Arena. Zu Gast waren die Ladies aus Lugano, die zu alter Grösse zurückzufinden scheinen und die letzten drei Spiele allesamt gewinnen konnten. Darunter auch jenes in Zürich gegen den Leader ZSC Lions in der Overtime.

 

Genau genommen war die Begegnung gegen den HC Ladies Lugano nicht das erste Spiel der Berner Oberländerinnen in der PostFinance-Arena. Ende August bestritt man eines von zwei Saisonvorbereitungsspielen gegen die Mad Dogs aus Mannheim in dieser Halle (und verlor 0:2). Der Match gegen Lugano war aber BOMO’s erstes Meisterschaftsspiel auf dem Stadtberner Eis. Und das hatte durchaus eine historische Dimension. Die sich anbahnende Zusammenarbeit mit dem SC Bern könnte nämlich bedeuten, dass die PostFinance-Arena ab der nächsten Saison die neue Heimstätte der Oberländerinnen sein wird. Der Wechsel des Teams von Thun nach Bern wäre übrigens kein singuläres Ereignis in der Eishockey-Geschichte. Parallelen lassen sich zum Beispiel in der nordamerikanischen National Hockey League (NHL) finden, wo 1995 die Nordiques aus dem kanadischen Québec nach Denver (USA) umzogen und im Folgejahr unter dem neuen Namen Colorado Avalanche auch gleich den Stanley Cup gewannen.

 

Grundstein zum Sieg im zweiten Drittel gelegt

 

Die BOMO-Spielerinnen waren an diesem Nachmittag allerdings weniger an der historischen Dimension des Spiels interessiert als an den Punkten, die es gegen Lugano zu gewinnen gab. Nachdem sich die beiden Teams im ereignisarmen ersten Drittel weitgehend neutralisierten, schalteten die «Roten» im Mittel-Abschnitt einen Gang höher. Es war dann ein Fehler von Lugano-Verteidigerin Taylor Leech, der den BOMO-Führungstreffer ermöglichte. Die Amerikanerin konnte in der 24. Minute einen versuchten Diagonalpass von Andrea Schranz an der eigenen blauen Linie nicht stoppen, worauf Maija Otamo die Scheibe übernehmen konnte und – heftig bedrängt von Nationalverteidigerin Bullo – souverän zum 1:0 einschob. Und nur wenig später konnte BOMO zum dritten Mal in Überzahl spielen, nachdem Lugano’s Abatangelo für ein Beinstellen auf die Strafbank geschickt wurde. Die Thunerinnen zogen ein gefälliges Powerplay auf und erarbeiteten sich beste Chancen, konnten aber die sichere Tessiner Torhüterin Decristophoris zunächst nicht überwinden. BOMO’s zweite Powerplay-Formation fand dann aber doch einen Weg, und erst noch einen sehr schön herausgespielten. Julia Marty’s scharfes Zuspiel wurde von der freistehenden Cindy Joray unhaltbar ins Lugano-Tor gelenkt. Und nicht zum ersten Mal in dieser Saison nutzten die Thunerinnen den Schwung für einen Doppelschlag. Nach gewonnenem Anspiel am Mittelkreis gelangte die Scheibe zu Pélissou. Diese passte nach vorne zu Otamo und die Finnin spielte direkt weiter auf Duvin, welche den Puck unter dem Quergestänge versorgte. Zwischen den BOMO-Treffern Nr. 2 und Nr. 3 lagen gerade mal neun Sekunden.

 

Ärgerliches Nachlassen im letzten Drittel

 

Im letzten Drittel bekamen die Zuschauer dann einen erstaunlich passiven EV BOMO zu sehen. «Wir machten es unnötig spannend», sagte Stefanie Marty nach dem Spiel. Und: «Hoffentlich lernen wir daraus!» Was war geschehen? In der 48. Minute musste die tadellose BOMO-Hüterin Alexandra Lehmann in Unterzahl einen Abpraller zulassen, den Lugano’s Surdez prompt zum Anschlusstreffer verwerten konnte. Der Tessiner Treffer war verdient und die Thunerinnen wurden für ihre Passivität bestraft. Dennoch blieb der BOMO-Anhang in der Folge einigermassen gelassen, zumal sich die Ladies mit Strafen selber schwächten. Zwei Minuten vor der Sirene nahm Lugano Coach Benjamin Rogger trotz Unterzahl den Goalie heraus, nachdem seine Spielerinnen die Scheibe erobert hatten und Eggimann zusammen mit Bullo nur knapp an der gut reagierenden Lehmann scheiterten. Die Thunerinnen konnten nach dieser Szene auf das verwaiste Tessiner Tor zulaufen und brachten es in mehreren Versuchen auf höchst wundersame Weise fertig, die Scheibe an den Pfosten, neben das Gehäuse oder in die Beine einer Gegnerin zu spielen. Ob all der Versuche, den überfälligen vierten Treffer zu erzielen, vernachlässigte man die Defensive sträflich. Ein langer Pass genügte Lugano, um Desboeufs in Abschlussposition zu bringen, was die routinierte Stürmerin mit einem halbhohen Schuss unter der Fanghand von Lehmann hindurch ausnutzte. Plötzlich hiess es nur noch 3:2 für BOMO und zu spielen waren noch 31 Sekunden. In diesen gelang Abatangelo tatsächlich noch ein gefährlicher Abschluss. Aber Alexandra Lehmann hielt den ersten Sieg von BOMO in der Berner PostFinance-Arena mit ihrer Parade fest.

 

Interview mit Stefanie Marty

 

Fotostrecke von Tom Hiller

 

Bilder von Esther Minder

 

 

EV BOMO Thun – HC Ladies Lugano  3:2 (0:0; 3:0; 0:2). – Bern, PostFinance-Arena, 98 Zuschauer. – Schiedsrichter: Andreas Hirschi / Kevin Schläpfer. – Tore: 24. Otamo (Schranz) 1:0, 29. (28:18) Joray (Marty S., Marty J., Ausschluss Abatangelo) 2:0, 29. (28:27) Duvin (Otamo, Pélissou) 3:0, 48. Surdez (Eggimann, Bullo, Ausschluss Bittel) 3:1, 60. (59:29) Desboeufs (Eggimann, Leech, Ausschluss Surdez!) 3:2. – Strafen: 3x2 Minuten gegen EV BOMO Thun, 7x2 gegen HC Ladies Lugano. – Best Player: Sofia Decristophoris (HC Ladies Lugano), Cindy Joray (EV BOMO Thun). – EV BOMO Thun: Lehmann, Dübi; Rossel, Pélissou; Marty J., Bittel; Aymon, Hänggi; Otamo, Duvin, Schranz; Joray, Marty S., Kunz; Ryser, Rensch, Mason.

 

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