Eine Silbermedaille mit Goldrand – EV BOMO Thun spielt sensationellen Cupfinal

So 28.01.2018 – Biasca. 

 

Der EV BOMO Thun hat im Final des Swiss Women’s Hockey Cup eine sensationelle Leistung gezeigt. Dass die hoch favorisierten ZSC Lions in der Verlängerung das Glück auf ihrer Seite hatten und den packenden Fight schliesslich mit 3:2 gewannen, erscheint aufgrund des Gezeigten fast als Nebensache. Die Thunerinnen haben mit ihrem Auftritt ein neues Kapitel in der Vereinsgeschichte geschrieben. Und der erstmalige Gewinn einer Silbermedaille auf höchstem Niveau ist mit Bestimmtheit noch nicht das Schlusswort. Das Team, das in dieser denkwürdigen Partie in Biasca an der Sensation schnupperte, ist ein Versprechen für die Zukunft. Und der Hunger ist noch nicht gestillt.

Stolze BOMO-Spielerinnen freuen sich über die Silbermedaille und über ihre famose Leistung im Cupfinal 

BOMO überrascht die Favoritinnen

 

Es war ein feierlicher Moment für alle Spielerinnen und die mitgereisten Fans, als vor dem Anspiel zum Cupfinal die Nationalhymne ertönte. Spätestens jetzt war allen in der BiascArena klar, dass heute ein nationaler Titel im Schweizer Fraueneishockey zu vergeben war. Und manch einer der sieggewohnten Supporter aus Zürich rieb sich nach dem ersten Puckeinwurf verwundert die Augen. Die Underdogs aus dem Berner Oberland hielten sich nämlich überhaupt nicht ans vorgegebene Drehbuch. Nicht nur verhinderten sie erfolgreich das von den Lionesses in der Meisterschaft immer wieder zelebrierte dominante Eisschach. Im Gegenteil, die Favoritinnen mussten verduzt zur Kenntnis nehmen, dass sich das Spiel zu einem guten Teil in ihrer eigenen Zone abspielte. Immer wieder lancierten die von Steve Huard hervorragend eingestellten Thunerinnen Angriffswellen gegen das von der französischen Nationaltorhüterin Caroline Baldin bewachte Lions-Tor.

 

Ob dem beherzten Auftritt ihrer Lieblinge mochten die BOMO-Fans nicht länger ruhig auf ihren Sitzen verharren. Die Anfeuerungsrufe erschallten nun mehrstimmig von den Rängen und sollten bis zum Ende der Siegerehrung nicht mehr verstummen. Der Funke war definitiv von den Spielerinnen auf die Zuschauer gesprungen. Was noch fehlte war ein Tor. Diesem kam Stefanie Pohlod kurz vor der Pause am nächsten als sie ein schönes Zuspiel von Andrea Schranz direkt abschloss, ihren Schuss jedoch in der Fanghand von Baldin verschwinden sah. Zuvor hatten aber auch die Löwinnen ihre Chancen. Nach schnellen Vorstössen tauchten sie gefährlich vor Saskia Maurer auf. Diese zeigte sich aber sehr sicher und liess sich auch nicht aus der Ruhe bringen, als Zürcher Schüsse zweimal die Torumrandung streiften.

 

Underdogs gehen in Führung

 

Im zweiten Drittel änderte sich an den ausgeglichenen Kräfteverhältnissen nichts. BOMO blieb am Drücker und überstand Unterzahlsituationen unbeschadet, nicht zuletzt weil Saskia Maurer jetzt hexte und die Zürcherinnen verzweifeln liess. Sobald die Thunerinnen im Vollbesitz ihrer Kräfte waren, bauten sie ihrerseits Druck auf und verleiteten ihre Gegnerinnen zu Strafen. Während einer doppelten Überzahl war es dann soweit: Andrea Schranz passte auf Leslie Oles und deren Flachschuss fand den Weg ins Zürcher Tor. Dieses 1:0 in der 36. Minute liess den BOMO-Anhang träumen. Nach dem Führungstreffer versteckten sich die Thunerinnen weiterhin nicht. Brenzlig wurde es allerdings, als gleich zwei Oberländerinnen in die Kühlbox geschickt wurden und die Lions über eine Minute zwei Spielerinnen mehr auf dem Eis hatten. Doch das Thuner Boxplay liess keine Wünsche offen. BOMO rettete sich in die Pause und widerstand auch nach dem Wiederanspiel dem Zürcher Powerplay. 

 

Und es kam noch besser. Nur sieben Sekunden nachdem BOMO endlich wieder mit fünf Feldspielerinnen auf dem Eis war luchste Leslie Oles der National-Verteidigerin Nicole Gass die Scheibe ab, brach durch und markierte in der 42. Minute ihren zweiten Treffer an diesem Abend. Die BOMO-Fans lagen sich noch in den Armen, als Gass ihren Lapsus nur 30 Sekunden später wieder vergessen machen konnte. Bei ihrem Flachschuss hatte Saskia Maurer – der die Sicht verdeckt war – keine Abwehrchance.

 

Am Schluss entscheidet das Glück

 

Was jetzt folgte, war das energische Aufbäumen des Schweizer Meisters. In der 49. Minute gelang Christine Meier schliesslich der Ausgleich. Dieses Mal wurde Maurer offensichtlich von einer Zürcher Spielerin im Torraum behindert. Die Thunerinnen reklamierten vehement bei den beiden Headschiedsrichterinnen Matejova und Fialova, doch das Duo hatte kein Einsehen. Auch von diesem Rückschlag liess sich der EV BOMO an diesem Abend nicht entmutigen. Trotz zwei weiteren Unterzahlsituationen liessen die Thunerinnen nichts anbrennen und erzwangen die Verlängerung. Diese mussten sie ohne ihre Doppeltorschützin Oles beginnen, weil sich diese drei Sekunden vor Schluss eine Zweiminuten-Strafe eingehandelt hatte, als sie in der offensiven Zone einen letzten Torschuss erzwingen wollte.

 

Die Verlängerung dauerte schliesslich nur 21 Sekunden ehe Sara Benz durch den Slot auf die freistehende Alina Müller passte und diese die ZSC Lions mit ihrem Game Winning Goal erlöste. Kaum jemand hatte ein derart packendes und enges K.O. Spiel erwartet. Ein Spiel, das schliesslich nicht das bessere, sondern das glücklichere Team für sich entscheiden konnte. 

 

Die Zürcherinnen konnten am Schluss den Cup in die Höhe stemmen. Wir gratulieren ihnen zu diesem neuerlichen Titelgewinn. Den Hut ziehen wir aber vor den Spielerinnen des EV BOMO Thun. Sie dürfen stolz auf sich sein – und stolz darauf, mit ihrer Leistung dieses Highlight im Schweizer Frauen-Eishockey erst möglich gemacht zu haben.

 

 

EV BOMO Thun – ZSC Lions  2:3 nV (0:0; 1:0; 1:2; 0:1). – Biasca, Biascarena, 158 Zuschauer. - Schiedsrichter: M. Matejova / D. Fialova, A. Egli / A. Rohrer. – Tore: 36. Oles (Schranz, Ausschlüsse Benz L, Hauser) 1:0, 42. (41:32) Oles 2:0, 43. (42:02) Gass (Benz S., Müller) 2:1, 49. Meier C. (Gass, Ausschluss Escudero) 2:2, 61. Müller (Benz S., Ausschluss Oles) 2:3. – Strafen: 10x2 Minuten gegen EV BOMO, 8x2 Minuten gegen ZSC Lions – EV BOMO Thun: Maurer, Spies; Ingold, Strabley; Rensch, Hänggi T.; Minder, Wyss, Bachmann; Oles, Pohlod, Schranz; Forster, Allemann, Escudero; Gerber, Brand, Hänggi R.

 

Link auf Matchbericht SIHF 

Saskia Maurer: BOMOs grosser Rückhalt

Fr 19.01.2018 - Thuner Tagblatt

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